Workshop Das Dilemma des Traumakonzepts 30.01.2016

** WANN UND WO? **
30.Januar 16, 18:00 Uhr, kosmotique (Martin-Luther-Straße 13, 01099 Dresden, Karte)

** UND WAS? **
In dem Workshop soll versucht werden, die Kontroversen um ‚Trauma‘ als Ausdrucksform von Leiden durch Gewaltereignisse historisch nachzuzeichnen, um die Verschränkung dieser Kategorie mit dominanten gesellschaftlichen Diskursen und Machtverhältnissen konkret aufzuzeigen. Dabei möchten wir versuchen, uns dem Dilemma zu nähern, das sich aus der Aufnahme der PTBS in die Reihe der psychischen Störungen ergibt: Einerseits eröffnet sie die praktische Möglichkeit einer offiziellen Anerkennung als Opfer von Gewalttaten (z.B. durch Übernahme von Kassenleistungen oder dem juristischen Anspruch auf Entschädigungszahlungen), andererseits funktioniert sie –im Einklang mit allen anderen Diagnosen– nur über eine individuelle Pathologisierung der Subjekte und abstrahiert von den konkreten Täter*innen. Hierbei werden bestimmte Schutzhandlungen, die in der Folge der Gewalterfahrung von Betroffenen entwickelt werden, als Symptome abgewertet. Trotzdem gab es Kämpfe für traumaassoziierte Diagnosen, denn die Anerkennung als “Hilfebedürftige*” sichert die psychosoziale Versorgung. Dieses Spannungsfeld zwischen Hilfesuche und Pathologisierung verdeutlicht die gesellschaftliche Notwendigkeit der Diagnosen als Machtinstrumente: Nur wenn ein Krankheitswert nach bestimmten Kriterien festgestellt werden kann, wird eine Versorgung gegeben.

Die Degradierung von Gewaltbedingungen zu einem „auslösenden Traumaereignis“, ermöglicht zudem die Individualisierung und Ahistorisierung von gesellschaftlichen Gewalt- sowie Machtpositionen. Dies wird z.B. an der Debatte um „deutsche Kriegstraumatisierung“ deutlich, die in den letzten 15 Jahren zunehmend an Popularität in der Psychologie gewinnt. Durch die scheinbare Universalität des Traumakonzepts werden hierbei individuell leidvolle Kriegserfahrungen in gefährliche Nähe zu den grauenvollen Erlebnissen von im NS Verfolgten gerückt und somit potenziell gleichgesetzt bzw. nivelliert.

In der Diskussion wollen wir uns darüber austauschen, inwieweit der Traumabegriff hilfreich oder hinderlich bei der Verarbeitung von Gewalterfahrungen im Rahmen von Repressionen und/oder institutioneller Gewalt sein kann.

Workshop Einführung in Bezugsgruppenarbeit 21.01.2016

Grafik des antiautoritären Jugendtreffs Dresden Workshop: Einführung in Bezugsgruppenarbeit und den Umgang mit den emotionalen Folgen von Repression – Vorstellung der Out of Action Gruppe Dresden

** WANN UND WO? **
Donnerstag den 21.Januar 16 um 17:00 Uhr im AZ Conni (Rudolf Leonhard Strasse 39, 01097 Dresden, Karte), im Rahmen des antiautoritären Jugendtreffs

** UND WAS? **
Folgen von Repression, auch die emotionalen, sind keine Privatsache. Sie gehen uns alle an und gemeinsam können wir ihnen etwas entgegensetzen.
In Rahmen dieser Veranstaltung möchten wir uns dem Themenkomplex Repression und Trauma nähern und gemeinsam Konzepte erarbeiten wie wir damit umgehen können.

Diskussion „Vom Szenekiez in den Randbezirk!“ 03.02.2016

Nach einer Veranstaltungsreihe in Kreuzberg gehen wir nur mit einer Veranstaltung in den Berliner Randbezirk.

Es ist ein schönes Gefühl, wenn eine Demo gut gelaufen ist und sich Neonazis und Rassist_innen in ihrer Homezone für einen Abend nicht selbstsicher duch die Gegend bewegen können. Dazu gehört neben den mobilisierten Antifaschist_innen auch eine Menge Vorbereitung, die über Anmeldung, Aufruf und Flyerrunde hinausgeht. Deshalb haben wir, die Berlin OutBack Antifa, autonome Strukturgruppen eingeladen um mit ihnen ins Gespräch zu kommen. Ab 19.00 Uhr freuen wir uns auf euch um uns gemeinsam mit Autonomen Demosanis, EA Berlin, der Lautigruppe und Out of Action auszutauschen und bestehende Fragen zu klären. Was zu mampfen und gekühlte Getränke sind wie immer vorhanden.